Fotografie - Steffen Zozgornik - Photography
Fotografie - Steffen Zozgornik - PhotographyZozgornik.htmlshapeimage_2_link_0
 

Altes KitGlas Teil 2


In Teil 1 berichtete ich ja über meine Erfahrungen mit dem EF 3,5-4,5/35-70mm von 1987.

Im selben Jahr stellte Canon auch noch das EF 3,5-4,5/28-70mm vor, welches schon ein halbes Jahr später von der Version II abgelöst wurde.

Diese besitzt im Gegensatz zum 35-70 (und zur Version I ???) ein asphärisches Element.

Nun habe ich mir ein solches Objektiv besorgt, um heraus zu finden ob das einen positiven Effekt bringt.

















































EF 3,5-4,5/28-70mm II  (im Hintergrund das 35-70)


Das Exemplar welches ich mir besorgt hatte ist laut Code Baujahr 1988, also heute auch schon 24Jahre alt. Im Gegensatz zu meinem 35-70 sitzt der Gummiring am Zoom noch stramm. Vielleicht ist er aber auch irgend von mal getauscht worden.

An der Optik konnte ich wie auch am 35-70 keine Beschädigungen fest stellen. Auch die Zentrierung erscheint einwandfrei.


Das 28-70 ist äußerlich mit dem 35-70 praktisch identisch, nur zwischen Zoomring und Bajonett ist der Tubus des 28-70 etwa 10mm länger. Damit ist es in etwa so groß wie die 18-55er Kitlinse.


Die Verarbeitung mit Bajonett und vorderem Fassungsring aus Metall ist bei beiden identisch. Auch der AF-Antrieb ist genau so ohne USM.


Von unendlich bis zur Nahgrenze von 38cm ist es etwa eine halbe Drehung.  Das Filtergewinde dreht sich bei fokussieren mit, was beim Einsatz von Polfiltern problematisch sein kann. Dort wird sicher auch stören, dass beim Zoomen das Filtergewinde komplett verschwindet. Alles genau so wie beim 35-70!


Nicht wie bei meinem 35-70 ist jedoch, dass im MF Betrieb der Fokusring vom 28-70 nicht so rau läuft. Dieses scheint wohl damit doch eine Frage des Alters/Zustandes meines 35-70 zu sein...


Mechanisch ist also alles wie gehabt, also was bringt der Neuerwerb denn nun optisch zustande?  


Zuerst habe ich das 28-70 mit dem 35-70 und dem 2/35 verglichen. (Die Zooms natürlich auf 35mm.)

Als Motiv musste wieder mein Plattenregal her halten.

Hier ein paar 100% Crops bei verschiedenen Blenden aus der 5DII:

















































100%Crops aus der Mitte

















































100%Crops vom Rand

















































100%Crops aus der Ecke


Das 28-70 ist in der Mitte und am Rand bei jeder Blende besser als das 35-70. Offen ist es sogar deutlich besser, weil der „Schleier“ vom 35-70 wie man ihn schon im Teil I beobachten konnte fehlt. Es ist gut denkbar, dass das ein Erfolg der asphärischen Linse ist. Dabei erreicht das 28-70 fast die Leistung des 2/35. Lediglich bei 3,5 ist noch ein wirklicher Unterschied zu sehen. Bei 5,6 und 11 sind die beiden eigentlich gleich auf.


In der Ecke dreht sich bei 3,5 dieses Bild dann um. Hier erscheint das 35-70 das beste zu sein (wenn auch bei weitem nicht gut!). Mit zunehmendem Abblenden wird das 35-70 dann aber zuerst vom 28-70 und dann auch vom 2/35 überholt um bei f/11 wieder hinten zu liegen.

Dieses Verhalten ist für das 2/35 in einer Bildfeldkrümmung zu suchen, die dazu führt, dass die Ecken des Bildfeldes nicht mehr in der Schärfeebene liegt.


Die Crops aus den Ecken zeigen außerdem dass das 35-70 die stärksten CAs hat wo hingegen das 2/35 fast keine zeigt.



Angespornt von dem Erfolg habe ich das Objektiv auch noch mit dem 1,8/50 bei 50mm am selben Objekt verglichen, und bei der Gelegenheit von diesem Bildausschnitt auch noch Aufnahmen mit 70mm und 28mm gemacht.

































































100%Crops aus der Mitte

































































100%Crops vom Rand

































































100%Crops aus der Ecke


Bei 50mm ist das 28-70 fast auf dem Niveau der Festbrennweite. Lediglich bei offener Blende und in den Ecken ist der Kontrast doch etwas niedriger. Auch bleibt selbst abgeblendet eine gewisse Vignettierung zu beobachten.

Bei 70mm ist das Objektiv vor allem offen und in den Ecken etwas schwächer.

Bei 28mm ist die Leistung ähnlich wie bei 35mm. Nur ganz offen und in den Ecken gibt es leichte Schwächen.



FAZIT


Das 28-70 ist zwar nicht ganz so klein wie das 35-70 aber immer noch ein kompaktes und leichtes Objektiv.

Im mittleren Bereich des Bildfeldes kann es bei allen Brennweiten schon bei Offenblende überzeugen. In den Randbereichen gelingt das immerhin bei 50mm.

Bei f/5,6 bringt es am Vollformat bei allen Brennweiten eine wirklich gute Leistung. Lediglich an den Enden des Brennweitenbereiches wird es dann noch in den äußersten Ecken etwas schwächer.


Das Preis-Leistungs-Verhältnis des EF 28-70 ist spitze, kann man es doch schon für unter 50€ bekommen.


Es kann glaube ich als Geheimtip durch gehen... ;)



                zurück zu Teil 1




Hierzu gibt es einen Diskussionsthread bei Canikon